Station

Ursprünglich Begann die Aufzeichnung mit einer TFA Nexus im Juli 2012. Die Genauigkeit der Sensoren ließ allerdings zu wünschen übrig. Außerdem war das System durch den Desktop-PC nicht sehr effizient. So folgte dann im August 2014 eine Davis Vantage Pro 2 mit Aktivbelüftung. Die Auswertung erfolgt durch Meteobridge (unten näher beschrieben). Die Station zeichnet sich durch eine hohe Genauigkeit der Sensoren aus, außerdem lässt sie sich problemlos durch neue Sensoren erweitern. Durch die kurzen Messintervalle kann die Station auch bei starken Veränderungen schnell reagieren. Die Temperatur wird alle 10 Sekunden abgerufen, die Windgeschwindigkeit und Windrichtung alle 2,5 Sekunden und die restlichen Sensoren alle 20-60 Sekunden (je nach Sensor). Die Sensoren sind per Funkverbindung mit der Station verbunden, die Energieversorgung erfolgt mit Solarmodulen.
Der Windmesser und der Solarstrahlungssensor sind an einem Mast auf dem Dach in ungefähr 10 Meter höhe montiert, welcher zusätzlich mit einem Blitzschutz ausgestattet ist.

Meteobridge

Meteobridge ist eine Software, welche die Daten der Wetterstation speichert und mit den Wetternetzwerken verbindet. Die Software ist für den Betrieb auf energieeffizienter Hardware ausgelegt. Es werden viele verschiedene Systeme unterstützt, die größtenteils unter 5 Watt benötigen. Auch eine Virtualisierung der Software ist mittlerweile möglich. In meinem Fall kommt ein Raspberry Pi 3 Model B+ zum Einsatz. Das ist ein Einplatinencomputer, der ungefähr so groß wie eine Kreditkarte ist. Die Wetterdaten werden auf einer SD-Karte gespeichert, somit ist das System absolut lautlos. Ein USB-Datenlogger (Meteostick) fragt die Sensoren per Funkverbindung ab und sendet die Daten an Meteobridge.
Durch sehr umfangreiche Möglichkeiten lassen sich nahezu beliebige Grafiken und Statistiken erstellen, die nach einem einstellbaren Zeitplan vollautomatisch auf die Website hochgeladen werden. Da Meteobridge (noch) keine Möglichkeit für statische Grafiken bietet, werden diese mit einem eigens geschriebenen Python-Script erstellt und hochgeladen.

Webcam

Seit dem 5. Juni 2021 ist die Wetterstation zusätzlich mit einer Webcam ausgestattet. Die Kamera von Reolink bietet für den vergleichsweise geringen Preis eine gute Bildqualität und arbeitet trotz der exponierten Lage sehr zuverlässig. Die Webcam ist an dem Mast des Windmessers montiert und zeigt Richtung Westen.
Ein Python-Script holt sich jede Minute das aktuelle Bild von der Kamera. Danach werden zum Schutz der Privatsphäre entsprechende Bereiche verpixelt sowie das aktuelle Datum eingefügt. Anschließend wird das Bild hochgeladen. Einmal täglich wird aus den gespeicherten Einzelbildern das Zeitraffervideo erstellt und hochgeladen.

Standort

Schorndorf liegt inmitten des Remstals, 20 Kilometer östlich von Stuttgart. Die Stadt liegt auf einer Höhe von 256 bis 300 Metern ü. NN. Die Wetterstation liegt dabei auf einer Höhe von 289 Metern. Mit ihren 40 000 Einwohnern gilt Schorndorf im Umkreis als große Kreisstadt. Hier befindet sich übrigens auch der Geburtsort von Gottlieb Daimler. Durch Schorndorf fließt die Rems, die in Neckarrems in den Neckar mündet. Schwere Unwetter gibt es hier entgegen der Statistik selten, der letzte starke Hagelschauer liegt beispielsweise mehrere Jahre zurück. Gewitterzellen bilden sich hier meist Richtung Schwarzwald und auch im Stuttgarter Kessel, meistens ziehen diese aber nach Nordosten (Richtung Heilbronn) ab. Durch die vielen Weinberge ist hier ein angenehmes Wohnklima geschaffen, was den Rems-Murr-Kreis zu einer der besten, aber auch teuersten Wohngegend in Deutschland macht.